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In 11 Tagen von Mittenwald nach Sylt
Tag 1: 3.10.2020
Nach knapp 540km Autofahrt sind wir früh morgens in Mittenwald angekommen, dem südlichsten Grenzübergang Deutschlands, und haben bei schönem sonnigen aber extrem südwindlastigem Wetter unsere Räder gesattelt. Die Entscheidung, hier zu zu starten, fiel erst wenige Stunden vorher, wo wir uns den Wetterbericht bezüglich Windverhältnissen angeschaut haben. Die nächsten 10 Tage sollte es heftigen Südwind mit 20km/h geben, danach sollte ein Tiefdruckgebiet von Nordosten kommen und uns ordentlich entgegen pusten.
Da uns unser Supportteam die ganze Tour unterstützt hat, und aufgrund diverser Erfahrungswerte eine Unterstützung zu Anfang verständlicherweise für nötig hielt, sind wir hier nur mit der nötigsten Ausrüstung gestartet. Beide Räder, ein Tourenrad von Gundereit und eine Mountainbike von Rose (Count Solo 2019) wurden nur soweit ausgestattet, dass es für eine Eintagestour mit Regen und Dunkelheit gereicht hätte.
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Vorbei an der Skistation in Partenkirchen, wollten wir in Oberau dem ausgeschilderten Fahrradweg folgen, sind aber dann aufgrund des Schotters und der Steigung dann doch umgekehrt und der Straße gefolgt.
Bergauf bei strahlendem Sonnenschein sind wir dann doch in Oberammergau eingekehrt, weil uns ein aprilwetterähnliches Regengebiet erwischt hat.
Die steilste Abfahrt von 20% hinter uns, haben uns auch den Rest des Tages immer wieder diverse Schauer unterbrochen, bis wir in Hohenwart schließlich zum Übernachten eingekehrt sind.
Tag 2: 4.10.2020
Ebenfalls ohne größeres Gepäck ging es früh morgens los Richtung Landsberg. Da selbst an einem Sonntag in Landsberg kein offener Bäcker zu finden war, haben wir in Kaufering Halt gemacht.
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Nach einem deftigen Mittagessen in der Augsburger Innenstadt, haben wir das von Weitem sichtbare langweilige Donautal mit Überrraschung direkt ohne größere Steigungen ins Altmühltal verlassen. Nun ging es mit kurzen Pausen und heftigem Rückenwind weiter bis nach Eichstätt, wo wir nach insgesamt 163 Tageskilometern erst im Dunkeln am Zeltplatz ankamen. Eine regenreiche Nacht und ein leider sehr zeltunfreundlicher Zeltplatz mit steinigem Untergrund gab uns den Rest.
Tag 3: 5.10.2020
Ein komplett trüber Tag hat uns bis nach Erlangen begleitet, wo wir ein letztes Mal in einem Hotel genächtigt haben.
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Tag 4: 6.10.2020
Nun ging es los mit komplettem Gepäck und Zelt.
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In Bamberg haben wir uns bei einem Frühschoppen etwas lange aufgehalten, sind aber dann weiter Richtung Zell am Main.
Bereits hier haben wir uns mit Proviant eingedeckt, da der Übergang zwischen Main und Saale relativ ländlich wird. Abends in Sulzfeld als einzigste Zeltveteranen gestrandet, haben wir am Zeltplatz doch noch etwas zu Essen bekommen. Auf dem Foto sieht man übrigens die beiden Zelte der Firma Robens (Arch 2 und Arrow Head), die beide sehr leicht aufbaubar, robust und einfach transportierbar sind. Das kleinere Einmannzelt hat zwischen Außen- und Innenzelt am Eingang genügend Stauraum, die Packtaschen des Fahrrades unter zu bringen. Das Zweimannzelt ist natürlich etwas größer geschnitten, hat einen größeren Vorraum und Innenraum, allerdings einen komplizierteren Einstieg. Heftiger Wind und Regen wird von beiden Zelten ohne Probleme vertragen.
Tag 5: 7.10.2020
Heute wurde es historisch und beeindruckend, doch wir merkten den ersten Durchhänger. Ersteinmal mit einem kräftigen Frühstück starten.
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Die Werra hat uns den ganzen Tag begleitet...
...bis wir mittags an den Kalisalzbergen von Merkers vorbeizogen. Unglaublich, dass all dieses Material im Untergrund fehlt, aber genauso traurig ist es, dass es solch eine Umweltsünde mitten in Deutschland gibt.
Kurz dahinter ging es durch das historische Örtchen Philippsthal, wo einst die innerdeutsche Grenze teils genau durch ein Haus verlief.
Auch heute durfte der Regen nicht fehlen und überraschte uns direkt hinter Philippsthal im Wald. Das Unterstellen möglichst nahe an einem großen Baum hilft nur bei mäßigem Regen, umso stärker der Regen wird, desto durchlässiger wird das Blätterdach mit der Zeit.
Danach ging es weiter zum Campingplatz in Werratal - Heringen, dieser hat alles bisherige übertroffen. Saubere Duschen, ein familiärer Aufenthaltsraum, die örtlich ansässigen Essenslieferer kennen die Campingplatz als Ziel bereits, Geschirr, sehr günstige gekühlte Getränke.
Tag 6: 8.10.2020
Nach dem Frühstück haben wir festgestellt, dass die Alpenabfahrten dem Rad mit den V-Brakes den Rest gegeben haben, die Bremsklötze waren komplett runtergefahren. Zum Glück sind wir in Bebra an der Fahrradwelt vorbei gekommen. Der gute Service war einzigartig.
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Heute war der Übergang von Werra nach Fulda dran, um den etwas langweiligen Weg an der Werra entlang zu umgehen. In Hannoversch Münden sind wir abends wieder an der Werra angekommen und im Jagdhaus Hedde eingekehrt, um unsere Sachen zu waschen.
Tag 7: 9.10.2020
Früh abgefahren sind wir schon vormittags bei prallem Sonnenschein in Bad Karlshafen gelandet.
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Vorbei an Emmerthal, wo wir vor einem halben Jahr mal mit Zelt genächtigt hatten, ging es weiter bis nach Hameln.
Eigentlich war der Plan, bis nach Rinteln zu kommen, allerdings hat sich bei uns doch ein kleiner Durchhänger breit gemacht. Gepaart mit diversen Konstruktionen, den Po zu entlasten, haben wir uns bis zum Campingplatz gequält. Schöne Sanitäranlagen und einfaches Essen in der Innenstadt.
Tag 8: 10.10.2020
Die letzten Berge bis zur Porta Westfalica sind geschafft, sonniges Wetter aber stark böiger Gegenwind hat uns erwischt. Ab hier geht es nur noch flach an der Weser entlang bis nach Norden. In Drakenburg in Nienburg haben wir dann unser Zelt aufgeschlagen.
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Tag 9: 11.10.2020
Schon die letzten Tage haben wir zwischenzeitlich umgeplant und sind absichtlich auf Asphaltwege umgeschwenkt, was allerdings auch nicht zielführend war, da die Wege sehr oft quer durchzogen mit Wurzeln waren. Mit Gepäck sind solche Wege nicht fahrbar. Wir haben es durchgezogen und sind bis nach Hamburg gekommen, ein Übersetzen per Fähre vom Rüschpark Anleger aus, rüber an die Landungsbrücken, wo natürlich in Brücke 10 eingekehrt wurde. Weiter ging es abends zum schon eher unverschämt teuren Campingplatz Elbe Camp, der sehr schlecht für Zelt mit Heringen aufgrund des sandigen Untergrundes geeignet ist.
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Tag 10: 12.10.2020
Mittlerweile ließ sich abschätzen, wie weit wir fahren mussten, um das Ziel morgen erreichen zu können. Wieder sind wir viel Landstraße gefahren, haben den Nord-Ostsee Kanal in Grünental überquert, und sind auf dem Campingplatz bei Bergewöhrden namens CampingOase Eider gestrandet. Immer mehr fiel jetzt der Blick auf das Wetterradar, da über der Ostsee ein starker Sturm angekündigt war, für uns Gegenwind. Bevor aufgrund des Sonnenstandes der Abend sehr schnell über uns hereinkam und eine regenreiche Nacht vorausgesagt war, kam wieder der extrem schnelle und einfache Spirituskocher zum Einsatz.
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Tag 11: 13.10.2020
Der letzte Tag startete ganz früh,...
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...wir fuhren nur kurz durch Husum, und machten uns auf den Weg bis nach Klanxbüll, wo wir in den Zug stiegen. Ab Morsum ging es nur noch das Ziel im Blick über schrecklich schlecht fahrbare Wege bis hinauf zum Ellenbogen, wo uns unser Supportteam wieder in Empfang nahm, um noch ein paar Tage gemeinsam in einem VW-Camper auf einem Campingplatz verbringen zu können.
Eine schöne Reise war es !
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